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Das Einzelbüro war Anwalts Liebling
München, 13. November 2018. Nachdem ein Drittel aller Angestellten branchenübergreifend längst in Mehrpersonen- und Großraumbüros arbeitet, fällt nun bei Law Firms und Anwaltskanzleien zunehmend die Bastion Einzelzimmer. Als treibende Faktoren kristallisieren sich wie anderswo die Digitalisierung, die Globalisierung und die Beschleunigung heraus. „Die Zentralisierung des Wissens und die hierarchische Arbeitsorganisation haben sich jahrelang im Raumkonzept von Anwälten widergespiegelt. Allerdings reicht in der Juristerei Fachwissen nicht mehr aus. Es braucht immer öfter Teams aus verschiedenen Bereichen und agiles Projektmanagement, damit Mandanten umfassend beraten werden können“, sagt Malte Tschörtner, geschäftsführender Gesellschafter des deutschlandweit tätigen Architektur-Beratungsunternehmens CSMM.
Vernetzung wichtiger als Abgrenzung
Dämpfende Teppiche, gediegene Holztische und Aktenschränke mit laufenden Metern Gesetzestexten hinterlassen weder bei Mandanten noch bei jüngeren Mitarbeitern zwangsläufig den bestmöglichen Eindruck. „Wichtiger als ein tradiert wirkendes Interieur ist für Klienten, dass sie in der globalen und komplexen Welt umfassend und auf dem neusten Stand beraten werden“, erklärt Tschörtner, der mit CSMM zuletzt die internationale Großkanzlei DLA Piper in Frankfurt am Main und in Hamburg entsprechend neu gestaltet hat und derzeit bei den weltweit tätigen Anwälten von Linklaters LLP ein Gesamtkonzept zur Neugestaltung für mehrere deutsche Standorte erarbeitet.
Mandanten verlangen neben juristischer Expertise von Anwälten Erfahrungen in Projektmanagement und -steuerung, in interdisziplinärer Vernetzung und im technischen Knowhow. „Agile Teams sind in solchen Anforderungsprofilen besser aufgestellt. Das Wissen der Masse schlägt klassisches Herrschaftswissen“, sagt der Architekt. Der Raum entwickelt sich entsprechend in Kanzleien und Steuerberatungsbüros zu einem Managementtool. „Aus umgesetzten Projekten wissen wir, dass sich durch eine durchdachte Raumgestaltung sogar die interne E-Mail-Kommunikation minimieren lässt, weil sich Kollegen an bestimmten Orten öfter treffen und austauschen.“
Topanwälte von morgen definieren Status anders
Und auch auf Arbeitnehmerseite gewinnen Arbeitgeber mit einem prestigeträchtigen Office nicht automatisch kniffelige Fälle – beziehungsweise begehrte Fachkräfte. Denn Status definieren erfolgreiche Junganwälte immer häufiger über die Fragestellung, wie gut der zukünftige Arbeitgeber Themen versteht wie moderne Workflow- und Arbeitsprozesse sowie Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Selbstverwirklichung – und nicht über das verglaste Eckraumbüro im Hochhaus.
Für Unternehmen wiederum zahlen sich so genannte Open-Spaces nicht wegen der eingesparten Raumkosten aus. Denn: Die Raumkosten belaufen sich in der Dienstleistungsbranche lediglich auf rund sieben bis zehn Prozent und sind im Vergleich zu den Personalkosten fast zu vernachlässigen. Wie beim Thema Home-Office steht also nicht die Einsparung von Mietfläche im Vordergrund. „Vielmehr sehen kluge Kanzleien ansprechende Arbeitswelten, funktionale Raumkonzepte und Wohlfühlelemente längst als Motivationsfaktor und Vehikel für schnellen Wissenstransfer. Investitionen in das Arbeitsinterieur amortisieren sich so bereits nach kurzer Zeit“, erläutert Tschörtner.
Nutzerzentrierte Immobilien: Um- und Ausbau muss sich an Bedürfnissen orientieren.
Laut CSMM möchten vor diesem Hintergrund branchenübergreifend knapp 90 Prozent der Unternehmen bei Büroumbauten Open-Space-Landschaften schaffen. Damit die neuen Arbeitswelten im Alltag wirklich funktionieren, braucht es eine nutzerzentrierte Architektur. Selbst branchentypische Herausforderungen wie das Thema Vertraulichkeit lassen sich so lösen. „Moderne und offene Kanzleien müssen bei aller Offenheit dennoch Vertrauen ausstrahlen und ein diskretes Arbeiten ermöglichen“, sagt Tschörtner. „Offene Raumkonzepte können bei entsprechender Gestaltung und Materialwahl gleichfalls Seriosität vermitteln. Schallschutz und ausreichend Rückzugsorte neben den Kollaborationsflächen sind unabdingbar, um den Bedürfnissen bei der Rechts- und Steuerberatung gerecht zu werden.“ In puncto Grundrisse müssen künftige Großraumbüros über mehr Tiefe und Variabilität verfügen, damit sich offene Raumkonzepte umsetzen lassen. Vor dem Umbau stellt sich daher oft die Frage, ob die Kanzlei bestehende Mietflächen weiternutzen kann – oder ob ein Umzug ins Haus steht.
Über CSMM (conceptsued° + Modal M)
CSMM versteht sich seit 15 Jahren als Beratungs- und Architekturunternehmen, das sich auf Büroimmobilien und Arbeitswelten im In- und Ausland spezialisiert hat.
Mieter und Nutzer von Gewerbeimmobilien begleitet CSMM bei allen kreativen und rationalen Entscheidungen rund um das maßgeschneiderte Bürokonzept. Dazu zählen unter anderem die Beratung bei der Auswahl des Objektes, Organisationsanalysen, Arbeitsplatzstrategien, Um- und Einzug sowie die zukunftsfähige Neugestaltung des Arbeitsumfelds. Darüber hinaus begleiten die Experten auf Wunsch Change-Management-Prozesse. Für Entwickler, Vermieter und Eigentümer entwirft und steuert CSMM als Berater und Planer sämtliche baulichen und kommunikativen Prozesse für den Um-, Aus- oder Neubau von Gewerbeimmobilien. Dazu zählen Standortbewertung, architektonische Gesamtplanung und kreative Vermarktungsstrategien.
Die Entstehung der Marke CSMM im Jahr 2018 ist eine konsequente Weiterentwicklung der zuvor getrennt arbeitenden Unternehmen conceptsued gmbh (gegründet 2003) und Modal M GmbH (gegründet 2008). Ziel ist es, die Kompetenzen beider Häuser ganzheitlich anzubieten. Das 60-köpfige, interdisziplinär und international zusammengesetzte Team von CSMM ist spezialisiert auf Büros, Hotels und Gastronomie jeder Größenordnung. Die Geschäftsführung obliegt Sven Bietau, Timo Brehme, Reiner Nowak und Malte Tschörtner. Neben dem Münchner Stammsitz agiert das Unternehmen auch mit Dependancen in Berlin, Frankfurt a.M. und Düsseldorf.
CSMM ist Mitglied des Expertenpools der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB sowie des Zentralen Immobilienausschusses – ZIA für „New Ways of Working“. Zudem im Forschungsbereich aktiv kooperiert das Unternehmen mit der Fakultät Architektur an der Ostbayerischen Technischen Hochschule und dem Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung. Darüber hinaus fördert CSMM die Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung – gif e.V. und engagiert sich in der Werte-Stiftung.
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